Tipp für Familien: Unterwegs im UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau
Wochenendausflug auf den Spuren der Kelten und Römer in schönster Landschaft - und das sogar nachhaltig, wenn Sie wollen. Denn der Bliesgau wurde als nachhaltigstes Reiseziel Deutschlands ausgezeichnet!
Im UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau können Sie mit Ihren Kindern ganz entspannt Kultur und Natur entdecken. Hier haben die Kelten und Römer eindrucksvolle Spuren hinterlassen, wie zum Beispiel keltische Grabhügel, römische Siedlungen, Thermen und Römervillen. Im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und im Römermuseum Schwarzenacker werden sie didaktisch interessant aufbereitet, ergänzt mit museumspädagogischen Angeboten und Veranstaltungen. Kombinieren lassen sich diese Zeitreisen mit Freilichttheater und Naturhighligts, wie zum Beispiel den Schlossberghöhlen.
Die sanft hügelige Landschaft des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau südlich von Saarbrücken ist geprägt durch ausgedehnte Streuobstwiesen, wertvolle Buchenwälder, artenreiche Trockenrasen und eine eindrucksvolle Auenlandschaft. Hier finden Sie auch zahlreiche regionale Erzeuger und engagierte Biobetriebe sowie engagierte Gastgeber.
⇒ Das UNESCO Biosphärenreservat Bliesgau ist Deutschlands nachhaltigstes Reiseziel! Denn am 21. Juni 2023 wurde es von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und dem Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes Norbert Kunz als nachhaltigste Tourismusdestination Deutschlands in Berlin prämiert.
Zur Übernachtung bieten sich zum Beispiel die Hohenburg-Jugendherberge in Homburg oder der Wintringer Hof in Kleinblittersdorf an. Beide sind Partner der – für Sie kostenlosen – Saarland Card, mit der Sie freien Eintritt zu über 100 Attraktionen und freie Fahrt mit Bus & Bahn im Saarland erhalten. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie auf der Seite der Tourismuszentrale Saarland GmbH.
Homburg erreichen Sie bequem mit dem Zug. Den Fahrplan finden Sie auf der Website www.saarfahrplan.de. Von da aus geht es weiter mit dem Biosphärenbus 501.
Tag 1 (Samstag): Römer und Theater
Am ersten Tag geht es mitten hinein in die Landschaft des Bliesgaus. Der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim liegt mitten auf der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich und bietet auf deutscher wie französischer Seite verschiedene keltische und römische Sehenswürdigkeiten.
Das gibt es zu sehen:
- museale Ausstellungsräume
- einen rekonstruierten keltischen Grabhügel, der interessante Einblicke in das Fürstinnengrab von Reinheim mit seinem prächtigen Goldschatz eröffnet
- ein ausgedehntes Grabungsareal mit den Resten einer römischen Siedlung
- eine Thermenanlage
- ein rekonstruiertes Keltendorf
- rekonstruierte römische Bauwerke
- eine große Freifläche zum Toben und Picknicken
- verschiedene Einkehrmöglichkeiten
- Eine Lauschtour für das Smartphone vermittelt interessante Einblicke in die Zeit der Kelten und Römer.
Es empfiehlt sich, vor der Planung der Tour in den aktuellen Veranstaltungskalender des Europäischen Kulturparks zu sehen. So finden zum Beispiel neben Führungen auch Römer- und Keltenfeste statt, und wer schon immer mal nach Schätzen graben wollte, kann sich bei dem Programm „Archäologie zum Mitmachen“ engagieren.
Alle wichtigen Infos zu Ihrer Entdeckungsreise finden Sie auf der Website des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim.
Anreise: Den Europäischen Kulturpark erreichen Sie stündlich von Homburg aus mit dem Biosphärenbus 501.
Tagesausklang mit Freilichttheater im idyllischen Mandelbachtal
Die Naturbühne Gräfinthal, idyllisch im Weiler Gräfinthal nahe des Ortsteils Bliesmengen-Bolchen gelegen, bietet jährlich wechselnde Theaterstücke für große und kleine Theaterfans, und das mit großem Erfolg! Das fest installierte Freilichttheater besteht bereits seit rund 90 Jahren und kann somit auf eine lange Tradition zurück blicken. Infos und Karten finden Sie auf der Website der Naturbühne Gräfinthal.
Tag 2 (Sonntag): Stadt Homburg
Das Programm am zweiten Tag konzentriert sich auf die Stadt Homburg mit ihrem Römermuseum Schwarzenacker und den eindrucksvollen Schlossberghöhlen. Von dort aus können Sie anschließend auch die Festungsruine auf dem Schlossberg erkunden.
Homburg gilt als das wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentrum des Saarpfalz-Kreises und der Biosphäre Bliesgau. Die Kreis- und Universitätsstadt geht auf einen römischen Verkehrsknotenpunkt zurück, den Sie noch eindrucksvoll im Römermuseum Schwarzenacker erleben können. Markant ist auch der Schlossberg mit den Resten der mittelalterlichen Hohenburg und vor allem den Ruinen des barocken Festungsbaus von Vauban, dem Festungsbaumeister des französischen Sonnenkönigs.
Tief in Innern des Schlossbergs finden Sie die imposanten Schlossberghöhlen. In den mächtigen Kuppelhallen und den Gängen der größten Buntsandsteinhöhlen Europas erwartet Sie eine ganz besondere Atmosphäre.
Lust auf eine Kletterpartie? Im Naherholungsgebiet Jägersburg erwartet Sie und Ihre Kinder ein Fun Forest Kletterpark.
Homburg bietet auch Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel die Meisterkonzerte, eine ganz besondere Klassik-Reihe mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern im Homburger Kulturzentrum Saalbau.
Am besten beginnen Sie Ihren Homburg-Besuch mit einer Zeitreise in die antike Vergangenheit. Erleben Sie eine gallorömische Etappenstadt! Im Römermuseum Schwarzenacker in Homburg-Schwarzenacker sehen Sie rekonstruierte Gebäude, Häuserfassaden und Straßenzügen mit überdachten Gehsteigen und Abwasserkanälen, die einen lebendigen Einblick in den antiken Alltag vermitteln. Aber es bleibt nicht nur bei Rekonstruktionen: Das Römermuseum bietet auch museumspädagogische Angebote, die Sie aktiv in die Zeit der Römer eintauchen lässt.
Das können Sie u.a. erleben:
- römischer Umgangstempel
- vornehm eingerichtetes „Haus des Augenarztes“
- Taberna des „Capitolinus“ und eine Herberge
- Bäckerei
- kostenloser Audioguide zu verschiedenen Themen und Altersstufen
- Kinderferienprogramme und Mitmachaktionen
Nach dem Besuch der römischen Siedlung geht es weiter zu den Schlossberghöhlen und der Festungsruine auf dem Schlossberg, die dicht zusammenliegen.
Die Schlossberghöhlen gelten als Europas größte und von Menschenhand geschaffene Buntsandsteinhöhlen. Geheimnisvolle Gänge führen auf 12 Etagen in imposante Kuppelhallen, die allerdings nur zum Teil zu besichtigen sind. Besonders reizvoll wirken die gelben, roten und gelbroten Verfärbungen des Sandes.
Vom Eingang der Schlossberghöhlen führen ein Fußweg und Treppen hoch zu den Ruinen der mittelalterlichen Hohenburg und den Resten einer alten Vauban-Festung.
Die mittelalterliche Burg der Homburger Grafen wurde im 16. Jahrhundert zunächst zu einer bewehrten Schlossanlage umgestaltet und dann unter dem französischen König Ludwig XIV. durch den berühmten Festungsbaumeister Sébastien le Prestre de Vauban zur Zitadelle erweitert und befestigt. 1714 wurde sie zerstört. Von den Ruinen aus haben Sie eine tolle Fernsicht in die umliegende Landschaft.
Laden Sie sich am besten vorab die kostenlose Lauschtour-App zur Anlage auf Ihr Smartphone! Das ist eine Audioführung, die Ihnen alle wichtigen Infos passenden zu ihrem jeweiligen Standort gibt, eine digitalen Kartenübersicht ist inklusive.
Nach so vielen abwechselungsreichen Besichtigungen ist es Zeit für einen erholsamen Tagesausklang! Verlassen Sie Homburg Richtung Jägersburg und besuchen Sie das Naherholungsgebiet zwischen dem Schlossweiher mit der barocken Gustavsburg und dem Brückweiher. Hier finden Sie u.a. zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, einen Minigolfplatz und einen Wasserspielplatz.