Drei Länder in drei Tagen

Abwechslungsreicher kann ein Kurztrip kaum sein... Deutschland, Luxemburg und Belgien liegen ganz dicht beieinander und können bequem an einem verlängerten Wochenende besucht werden. Erleben Sie, was ein vereintes Europa wirklich bedeutet! Und genießen Sie die unterschiedlichen Kulturen und ihre Gemeinsamkeiten.

Offene Grenzen: das Schengener Übereinkommen erleben

Für uns Menschen, die im innereuropäischen Grenzgebiet leben, brachte es einen unglaublichen Zugewinn, dass die Grenzkontrollen fielen!

Am 14. Juni 1985 wurde an der Obermosel das „Schengener Abkommen“ unterzeichnet, das einen schrittweisen Abbau der Personenkontrollen an den gemeinsamen Grenzen vorsah. Die Unterzeichnung erfolgte auf der eleganten Ausflugsschiff „MS Princesse Marie-Astrid”.

Heute erinnert das Europäische Museum im luxemburgischen Schengen an diesen Meilenstein auf dem Weg in ein vereintes Europa. Erfahren Sie mehr darüber. 

Wenn Sie Lust haben, dann unternehmen Sie doch eine Moselfahrt auf der modernen „MS Princesse Marie Astrid“!

Das römische Erbe und der Wein als verbindendes Element

Das verbindende Element unseres Tourentipps ist das römische Erbe und der herausragende Moselwein, der ebenfalls auf die Römerzeit zurück geht.

Von wo aus Sie ihre Tagestouren auf der Römertour starten und wo Sie übernachten, liegt ganz bei Ihnen. Und ob es das Luxushotel, ein Mittelklassehaus oder die Pension mit Familienanschluss sein darf, ebenfalls: Hier finden Sie für alle Wünsche die passende Unterkunft in der Region. Und dann kann es auch schon losgehen.

1. Tag (Donnerstag): die europäische Metropole Luxemburg

In der Stadt Luxemburg schlägt das Herz Europas! Die Metropole ist geprägt von vielen unterschiedlichen Kulturen, Mentalitäten und Sprachen, denn in der Hauptstadt des Großherzogtums befinden sich einige der wichtigsten europäische Behörden. Viele Banken haben hier ebenfalls ihren Sitz. Die Anreise geht problemlos mit der Bahn: Regionalexpresse verkehren regelmäßig von Koblenz nach Luxemburg. Ab Düsseldorf fährt ein Intercity über Köln nach Koblenz, ab hier weiter als Regionalexpress nach Luxemburg. Zudem halten in Koblenz mindestens stündlich Fernverkehrszüge der „Rheinschiene“.

Um sich in Luxemburg einen Überblick zu verschaffen, können Sie die zweistündige City Promenade buchen: Bei dieser Stadtführung entdecken Sie die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt Luxemburg sowie diverse Geheimnisse der einstigen Festungsstadt! Sie kommen unter anderem am prachtvollen großherzoglichen Palast vorbei sowie an der Corniche, auch „schönster Balkon Europas“ genannt. Der Bockfelsen, die Wiege der Stadt Luxemburg, steht ebenfalls auf dem Plan.

Danach geht es zur Festungsanlage von Luxemburg. Sie gilt als UNESCO Welterbe, die mit beeindruckenden Bauten einst als “Gibraltar des Nordens” gerühmt und gefürchtet war. Der militärische Festungsbau befindet sich mitten im Grünen innerhalb des Stadtzentrums. Die Kasematten und Gehwege auf den Stadtmauern bieten eine einmalige Gelegenheit, die Stadtbesichtigung mit einem schönen Spaziergang abzurunden.

Nicht nur bei schlechtem Wetter lohnt sich in der Stadt Luxemburg ein Museumsbesuch. Hierfür bietet sich die archäologische Abteilung des Nationalmuseums für Geschichte und Kultur an.

Lust auf besondere Musikerlebnisse? Lassen Sie den Tag in der modernen Philharmonie perfekt ausklingen!
Musée National d'Histoire et d'Art
Musée National d’Histoire et d’Art (Foto: MNHA)
Musée National d'Histoire et d'Art
Musée National d’Histoire et d’Art (Foto: MNHA)

2. Tag (Freitag): Arlon, eine der ältesten Städte Belgiens

In einer etwa 30minütigen Bahnfahrt erreichen Sie von Luxemburg aus die Stadt Arlon. Sie ist eine der ältesten Städte Belgiens und liegt direkt an der Grenze zu Luxemburg in der Region Wallonien. Bekannt ist Arlon ganz besonders für die wunderschöne Altstadt. Zur Römerzeit befand sich hier Orolaunum, eine wichtige Straßensiedlung und Festung. Genießen Sie einen gemütlichen Stadtbummel auf dem Archäologischen Rundweg, der Sie mitten durch den historischen Stadtkern führt, vorbei am Jupiterdenkmal und den Resten der Kastellmauer. Wenn Sie im Sommer unterwegs sind und das Wetter mitspielt, bietet sich ein romantisches Picknick zwischendurch an – zum Beispiel im Park des Museums Gaspar oder im Arboretum de Frassem. Ausführliche Informationen zu einem Stadtrundgang finden Sie hier.

Auf jeden Fall sollten Sie sich noch Zeit für einen Museumsbesuch nehmen: Das Archäologische Museum von Arlon zählt mit seiner gallorömischen Abteilung zu den renommiertesten Museen Belgiens. Zu sehen sind eindrucksvolle Grabmonumente mit figürlichen Darstellungen aus dem römischen Leben und aus der Mythologie.

Jupitersäule in Arlon (Foto: Maison du Tourisme du Pays d'Arlon)
Jupitersäule in Arlon (Foto: Maison du Tourisme du Pays d’Arlon)
Der römische Jupiter-Turm in Arlon (Foto: Maison du Tourisme du Pays d'Arlon)
Der römische Jupiter-Turm in Arlon (Foto: Maison du Tourisme du Pays d’Arlon)

3. Tag (Samstag): Nennig im Saarland, Bech-Kleinmacher und Dalheim in Luxemburg – und natürlich die berühmten Weinbaugebiete an der Mosel

Am vorletzten Tag der Römertour geht es nach Deutschland. Mit Bahn und Bus erreichen Sie in 2 – 3 Stunden Nennig im Saarland. Beginnen Sie mit einem Besuch des Gladiatorenmosaiks der Römischen Villa von Nennig. Es ist eines der schönsten Zeugnisse römischer Mosaikkunst nördlich der Alpen und eines der wenigen, die an ihrem originalen Fundort geblieben sind.

Im Anschluss geht es direkt rüber auf die andere Moselseite. Hier lohnt sich ein Besuch des Grabtempelchen im luxemburgischen Bech-Kleinmacher, einem Ort der Erinnerung an die ersten Mosel-Winzer. Umgeben von Rebstöcken genießen Sie eine atemberaubende Aussicht.

Ihr letztes römisches Reiseziel führt Sie ins nahe Dalheim, das in einer etwa 15minütigen Busfahrt von Bech-Kleinmacher aus zu erreichen ist. Dort befindet sich die bedeutendste archäologische Fundstätte aus der Römerzeit im Großherzogtum Luxemburg: Die gallo-römische Siedlung „Vicus Ricciacus“. Sie wurde wohl um 17 v. Chr. als Etappenort entlang einer wichtigen römischen Fernstraße gegründet. Sehen Sie sich hier das sehr gut erhaltene gallorömische Theater, die Reste eines Wohn- und Geschäftsviertels sowie das Archäologische Zentrum mit den antiken Thermen an.

Römisches Theater in Dalheim (Foto: RICCIACUS FRËNN asbl.)
Gladiatorenmosaik der Römischen Villa Nennig (Foto: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)
Gladiatorenmosaik der Römischen Villa Nennig (Foto: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)

 

Römischer Grabtempel in Bech-Kleinmacher (Foto: Guy Hoffmann)
Römischer Grabtempel in Bech-Kleinmacher (Foto: Guy Hoffmann)
Zum Ausklang einen hervorragenden Mosel-Wein:

Am Ende des Tages können Sie sich ein kulinarisches Highlight gönnen. Für Wein-Liebhaber ist die Mosel-Region bekanntlich ein Paradies – besonders der Riesling erfreut sich großer Beliebtheit. Und wie schon die alten Römer wussten: In vino veritas! Sie brachten damals aus dem Süden direkt den Weinanbau mit. Ein Spaziergang an der Mosel mit einer geselligen Einkehr am Ende rundet die Kurzreise perfekt ab.  Besondere lokale Weingüter finden Sie hier.

Die Gastronomie bietet eine regionale Frischeküche, die geprägt ist von mediterranen Einflüsse seit Römerzeiten und inspiriert von der Haute Cuisine des nahen Frankreichs. Riesling, Burgunder, Elbling, Weinbergspfirsichlikör, Trester oder Viez gehören nicht allein als typische Begleiter zum Essen, sondern auch ins Essen: Sie geben raffinierten Suppen, Desserts und Kuchen, Aufstrichen und Konfitüren, Dressings oder Saucen die besondere Aroma-Note.

 

Und so geht ein langes Wochenende mit vielen spannenden kulturellen und geschichtlichen Eindrücken mit kulinarischen und spielerischen Highlights zu Ende.

Auf Wiedersehen und Au Révoir!

Beim Weingut Dr. Wagner in Saarburg (Foto: Mosellandtouristik GmbH/Dominik Ketz)
Beim Weingut Dr. Wagner in Saarburg (Foto: Mosellandtouristik GmbH/Dominik Ketz)