Hermenweiher, Welschbillig
Der Name klingt viel zu bescheiden. Ein riesiges Wasserbassin war das! Und die Hermen-Büsten zählen zu den wichtigsten Römerfunden der Region.
In diesem beschaulichen Eifelort stand in spätrömischer Zeit ein überaus prachtvolles Anwesen. Darauf lässt das riesige Schwimm- und Ruderbassin schließen, das man hier fand. Wie bei einer Pferderennbahn zog sich durch die Mitte des Beckens eine niedrige Trennmauer, um Wettkampfrunden zu markieren. 112 Hermen-Büsten schmückten die Beckeneinfriedung, Köpfe auf schmalen hohen Steinquadern sozusagen als Pfosten für einen steinernen Zaun. 71 davon sind uns erhalten. Sie stellen Götter und Menschen aus dem Imperium Romanum dar, Philosophen wie berühmte Feldherren, Asiaten, Nubier, Germanen und idealisierte Personen. Den Namen „Hermen“ verdanken sie ihrem Ursprung im Hermenkult. Einige Repliken wurden vor Ort aufgestellt, die Originale sind im Trierer Landesmuseum. Das Anwesen lag in einem riesigen Areal, das von einer 2 m hohen Mauer umgeben war, der sogenannten Langmauer. Wer leistete sich eine solche Pracht? Vermutlich die Kaiser Valentinian und Gratian. Im Mittelalter entstand anstelle der Kaiserresidenz eine Wasserburg der Trierer Erzbischöfe.
Eine Station der Straßen der Römer.
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nicole zimmer / Nicole Zimmer