Grabhügel von Ochtendung

Informationen zum Standort
50°20.807 °N / 007°23.824°O

Dieser Grabhügel erzählt uns von einer Familie, die vor knapp 2.000 Jahren im Gebiet des heutigen Vulkanparks Osteifel lebte. Die Menschen wohnten in einem Gutshof in der Nähe und betrieben erfolgreich Landwirtschaft.

Der rekonstruierte Grabhügel von Ochtendung besitzt zwar keine Inschrift, aber wir erfahren dank moderner Untersuchungsmethoden mehr über die Verstorbenen, für die er zwischen 100 und 150 n. Chr. erbaut worden war: Fast in der Mitte des Grabhügels fand eine Frau mit einem Säugling oder ungeborenen Kind in einer Aschekiste aus Tuffstein ihre letzte Ruhestätte. Starben beide im Kindbett? Gleich daneben befand sich ein kleines Brandgrab mit Urne, das von einer Kiste aus Schieferplatten geschützt wurde. Die Überreste verraten, dass es sich um ein Baby im Alter von circa 9 Monaten handelte. Traurige Zeugnisse einer Familientragödie.

Viele Jahre später, als der Grabbau schon verfallen war, fanden weitere Bestattungen statt: Fünf Gräber drängten sich förmlich an den Mauersockel. Diesmal aber waren es Körperbestattungen. Der letzte Tote fand zwischen 400 und 450 in einem Tuffsteinsarkophag seine letzte Ruhestätte. Er lebte also in der Endphase des Weströmischen Reiches, das 476 unterging, als Odoaker den letzten weströmischen Kaiser Romulus absetzte. Zu seinen Grabbeigaben gehörten zwei kostbare Glasgefäße und ein Trinkbecher aus feinem Ton, der damals bereits aus der Mode gekommen war. Er trug die Aufschrift „SITIO“ (= ich habe Durst). Vielleicht war es ein Erbstück?

Adresse: Am Römerhügel, D-56299 Ochtendung

Erlebnisangebote

Wir haben einen besonderen „vulkanischen“ Ausflugstipp für Sie, bei dem auch der Grabhügel von Ochtendung eine Rolle spielt:

Entdeckungsreise auf den Spuren der Vulkane

 

Bildquelle:
Header-Foto: © Vulkanpark GmbH