Grenzüberschreitende Kultur- und Genussreise
2 Tage lang Kultur und regionale Kulinarik im Herzen Europas genießen! Besuchen Sie Echternach und Bitburg auf den Spuren der Römer.
Wollen Sie selbst erleben, was es heißt, im vereinten Europa zu wohnen? Bei diesem Tourentipp ins luxemburgische Echternach und ins deutsche Bitburg können Sie das. Genießen Sie mit uns den „kleinen Grenzverkehr“, den wir gar nicht mehr missen wollen!
Deutsche und Luxemburger haben viele Gemeinsamkeiten, aber eben auch interessante Unterschiede. Und genau darin liegt der Reiz.
- kulturelle Besonderheiten zweier Länder im Herzen Europas
- historische Kleinstädte mit viel Kultur
- interessante römische Sehenswürdigkeiten
- idyllische Naturpark-Landschaft
- ausgezeichnete Gastgeber und regionale Kulinarik
Ausgewählte Übernachtungstipps
Für diese Tour stehen Ihnen viele geeignete Unterkünfte unterschiedlicher Preiskategorien zur Verfügung. Wir geben Ihnen allerdings drei besondere Tipps: zum einen ein historisches Stadtquartier in Echternach, zum anderen zwei ländliche Domizile in der Südeifel.
Wenn Sie ein besonderes Stadtquartier in Echternach bevorzugen – la voilà! Ferienwohnungen in mittelalterlichen Stadtmauertürmen von Echternach
Echternach, die älteste Stadt Luxemburgs, hat viel Kulturerbe zu bieten. Auch die Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer mitsamt ihren Türmen gehören dazu. Und genau in einem solchen Turm können Sie übernachten! Zwei der einst 20 Türme, die im 13. Jahrhundert die Stadt schützten, besitzen gemütliche, moderne Ferienwohnungen, die Sie mieten können: den Hämelmaous Tuerm und den Wollefstuerm.
Wenn’s lieber dörflich zugehen soll: Moderne Landlust im Genusswerk Eifel. Wer sagt, dass das Landleben immer rustikal und einfach sein muss?
Das Boutique Hotel und Restaurant Genusswerk Eifel in Körperich gehört zum Hofgut Sachsen-Wagner, einem Bio-Betrieb mit schönen Wiesen, Weiden und Äcken. Auf den Feldern wachsen Raps, Senf, Leindotter, Hanf und Sonnenblumen, es gedeihen Dinkel, Buchweizen sowie Wickroggen. Black Angus-Rinder, Wagyus, Limousin sowie Galloway-Herden grasen auf den Wiesen und Weiden. Zu den landwirtschaftlichen Produkte des Hofgutes gehören Fleisch- und Wurstspezialitäten, Wildpasteten, Öle, Senfe, Chutneys und Marmeladen.
Sie bereichern natürlich die kreative Restaurant-Küche! Wenn Sie Lust auf diese besondere Mixtur aus Gemütlichkeit und Sichtbeton, gehobener Küche und edler regionaler Erzeugnisse haben: Hier können Sie direkt online buchen.
Ländliche Nostalgie pur – das finden Sie im Gutshaus De La Fontaine in Feilsdorf, einem alten Herrenhaus im Maria-Theresia Stil. Im 17ten Jahrhundert ein reiches Herrenhaus, wurde De La Fontaine zwischen 1812 und 1816 zum landwirtschaftlichen Anwesen umgebaut. Heute beherbergt das Anwesen ein freundliches, familienbetriebenes Bed&Breakfast sowie ein Ferienhaus. Auch dieses bildschöne Gutshaus können Sie direkt online buchen. Hier ist der Link!
Zu Besuch in Echternach
Echternach ist nicht nur die älteste Stadt im Großherzogtum Luxemburg, sondern gilt auch als eine der ältesten Christianisierungs- und Kulturstätten Europas. Sie liegt im Tal der Sauer, die als Grenzfluss Luxemburg und Deutschland trennt – beziehungsweise: verbindet.
- Bummeln Sie durch die schöne historische Altstadt und genießen Sie das besondere landestypische Flair.
- Sehen Sie sich die Sankt Willibrordus Basilika mit dem Dokumentationszentrum über die berühmte Springprozession an, das dort untergebracht ist.
- Schauen Sie im Abteimuseum vorbei.
- Spazieren Sie um den Echternacher See und besichtigen Sie die Römische Villa dort.
- Besuchen Sie eine der vielen Kulturveranstaltungen.
- Wandern Sie gerne? Dann besuchen Sie unbedingt das Mullerthal!
Das Wichtigste über die Geschichte Echternachs
Bereits in römischer Zeit befand sich hier eine palastartige römische Villa mit großem Wirtschaftsbereich, die möglicherweise die erste Keimzelle für die städtische Siedlung darstellte. Vermutlich gehörte die Gutsherrenfamilie der keltisch-römischen Elite an, und es ist schwer vorstellbar, dass sie sich nur mit Einkünften aus dem landwirtschaftlichen Gutsbetrieb einen solchen Luxus leisten konnte. Vielleicht hatte der Hausherr ein hohes politisches Amt inne? In den Kriegswirren zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde die Villa leider zerstört, ihre Reste sind aber sehr anschaulich touristisch erschlossen worden.
Eine spätantike Befestigungsanlage zum Schutz der Verkehrswege inklusive Sauerübergang und der Siedlung wurde auf dem innerstädtischen Hügel erbaut, auf dem Sie jetzt die ehemalige Pfarrkirche St. Peter und Paul sehen. In der Krypta finden Sie noch Mauerreste der Anlage, die natürlich dem Ansturm der Germanen auf Dauer nicht standhalten konnte.
Irmina, eine einflussreiche Adelige im frühen Mittelalter:
Mit der Auflösung des römischen Imperiums gelangte das Gebiet von Echternach in den Besitz der neuen frühmittelalterlichen Eliten, zu denen Irmina gehörte. Sie entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und war wohl mit den Arnulfingern und Pippiniden verwandt. Zunächst war sie die Ehefrau mit dem fränkischen Seneschall und Pfalzgrafen Hugobert verheiratet, bis dieser um 697 starb. Dann stand sie dem Trierer Benediktinerinnenklosters Oeren (heute St. Irminen) als Äbtissin vor. Dieses war ausschließlich Angehörigen des fränkischen Adels vorbehalten. Wir können uns Irmina als eine einflussreiche und gebildete Frau vorstellen, die ein überregional bedeutendes Kloster leitete.
Willibrord, Heiliger und Missionar:
Irmina unterhielt enge Kontakte zum Bischof und Missionar Willibrord, der die Nonnen von Oeren zeitweise seelsorgerisch betreute. Willibrord entstammte dem angelsächsischen Adel und war 658 in Northumbrien (im heutigen England) geboren worden. Schon als Kind kam er in ein Kloster und verschrieb sich als Mönch der Missionarstätigkeit. 690 brach er mit 11 Gefährten auf, um die Menschen in Friesland zu bekehren. Fünf Jahre später ernannte ihn der Papst zum Erzbischof der Friesen, und er errichtete seinen Sitz in Utrecht. Aber dort hielt es ihn nicht lange.
Klostergründung in Echternach:
697/98 schenkt ihm Irmina ihren Teil der „Villa Epternacus“ (also: Villa Echternachs), die durch eine Schenkung von König Pippin II. und seiner Gemahlin Plektrudis ergänzt wurde. Vorher hatte sie bereits ein Kloster für Wandermönche auf dem römischen Festungshügel gegründet, von dem schon die Rede war. Zu diesem Kloster Irminas gehörten wohl mehrere Kirchen bzw. Kapellen, darunter auch eine, die den Aposteln Peter und Paul geweiht war. Das war nicht die heutige Kirche St. Peter und Paul, aber der Kreis schließt sich: Vermutlich hatte Irmina die Reste der spätrömischen Befestigungsanlage genutzt, um ein Gotteshaus für St. Peter und Paul zu gründen. Den Nachfolgebau sehen sie heute mit einer uralten Krypta aus dem 11. Jh. und römischer Bausubstanz.
Für die Anforderungen Willibrords war das Kloster von Irmina zu klein. Daher ließ er um 706 eine neue Kirche an der Stelle errichten, an der Sie heute die große Basilika sehen, und gründete ein neues Kloster.
Die Mönche des neuen Benediktinerkloster in Echternach leisteten Armenpflege und Armenfürsorge. Darüber hinaus entwickelte es sich zu einem wichtigen Stützpunkt für Willibrords weitreichende Missionsarbeit, die ihn bis nach Dänemark führte. Offensichtlich sorgte Irmina weiterhin für die materielle Ausstattung des Klosters. So stiftete sie im Jahr 699 liturgische Gewänder und Geräte und stattete es 704 mit weiteren Länderreien aus.
Bedeutendes Scriptorium und Springprozession:
Kurz nach seiner Gründung erhielt das Echternacher Kloster ein Scriptorium (= eine Schreibstube), das großartige Buchkunst hervorbrachte. Damals gab es noch keinen Buchdruck, und alle Bücher, die man benötigte, mussten per Hand abgeschrieben und illustriert werden, egal, ob es sich um geistliche Lektüre, Messbücher oder Wissensbücher für Schule und Studium handelte. Das uns überlieferte antike Wissen wäre heute weitgehend verloren gegangen, wenn es keine Klöster mit Scriptorien gegeben hätte!
Ein regionaltypischer religiöser Brauch, der eng mit der Verehrung des Heiligen Willibrord verbunden ist, hat sich bis heute erhalten: die Echternacher Springprozession am Pfingstdienstag. Im Jahr 2010 wurde sie von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
- Nach dem Ende des Römischen Imperiums begann kein „dunkles Mittelalter“. Vielmehr entwickelte sich eine spannende neue Epoche auf Basis des römischen Erbes.
- Die damalige Elite war gebildet und weiträumig vernetzt. Sie brachte herausragende Menschen hervor, deren Wirken für uns – nach rund 1320 Jahren – immer noch von Bedeutung ist.
- Frauen waren auch schon im Mittelalter klug, wohlhabend und einflussreich. Wir können ihr Wirken heute noch in alten Quellen nachvollziehen.
Sehen Sie sich unbedingt die steinernen Zeugnisse dieser spannenden Geschichte(n) an! Sie werden die große Bedeutung Echternachs als eine der ältesten Christianisierungs- und Kulturstätten Europas jetzt sehr gut nachvollziehen können.
Tipps für Ihre Stadtbesichtigung
Bei einem Spaziergang durch das Zentrum von Echternach können Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen und anschließend gemütlich mit dem gratis Citybus zum Echternacher See fahren, wo sich die Römische Villa befindet. Einen Stadtplan zum Download finden Sie rechts.
Es stehen Ihnen zwei ausgeschilderte Routen zur Verfügung, denen Sie bei Ihrem Stadtrundgang folgen können. Oder Sie nehmen an einer der kostenlosen Führungen teil.
Via Epternacensis – Zwei Kulturrundwege durch die historische Abteistadt Echternachs:
- Historischer Stadtkern“: 1,5 km langer Rundweg, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Abteistadt kennenzulernen
- „Entlang der ehemaligen Stadtmauer“: 3 km langer Weg durch die kleinen Gassen Echternachs
DISCOVER Echternach
Über das ganze Jahr verteilt organisiert das Echternach Tourist Office Gästeführungen und Wanderungen für Einzelpersonen. Die Teilnahme ist gratis, eine Anmeldung allerdings erforderlich. Die Touren werden in luxemburgischer und deutscher Sprache angeboten. An einigen Terminen stehen auch französisch- oder niederländischsprachige Guides zur Verfügung. Über diesen Link erfahren Sie mehr über das aktuelle Führungsangebot.
Diese Sehenswürdigkeiten erwarten Sie auf Ihrem Rundgang
Historischer Marktplatz mit Justizkreuz und Dënzelt
Der Marktplatz ist in seiner heutigen Form schon auf dem ältesten Stadtplan von 1550-1560 zu finden, den Jacobus van Deventer zeichnete. Bereits zur Römerzeit kreuzten sich hier wichtige Verkehrswege. Spätestens seit dem 12. Jh. wurden Jahrmärkte abgehalten.
Das den Marktplatz prägende Gebäude wird „Dënzelt“ oder „Dingstuhl“ genannt. Es geht teilweise auf die zweite Hälfte des 14. Jh. zurück. In der offenen Halle mit Spitzbögen wurden im Mittelalter „Jahrgedinge“ abgehalten. Dies waren jährliche Treffen, bei denen die „Scheffenweissthümer“ vorgelesen wurden. Wenn Sie mehr über „Weisthum“ wissen wollen, können Sie über diesen Link bei Wikipedia nachsehen.
Sankt Willibrordus Basilika: Die eindrucksvolle Willibrordus-Basilika gilt als das bedeutendste religiöse Denkmal des Luxemburger Landes. Was Sie heute sehen, ist der romanische Kirchenbau des 11. Jh., der schändlicherweise von deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg gesprengt wurde und neu aufgebaut werden musste. Die uralte Krypta der Basilika, eine sogenannte Stollenkrypta, gehörte wahrscheinlich schon zum karolingischen Kirchenbau. Sie enthält Freskomalereien aus dem 11. Jh. und beherbergt das Grabmonument von Willibrord, dem übrigens einzigen Heiligen, der auf Luxemburger Boden begraben liegt. (Einen Info-Flyer haben wir Ihnen rechts zum Download hinterlegt.)
Dokumentationszentrum über die Springprozession in der Basilika:
In der Basilika finden Sie am Ende des linken Seitenschiffes ein interessantes Dokumentationszentrum, das Auskunft über die Geschichte des Bauwerkes und die Springprozession gibt. Mehr über die Basilika mit ihrem Dokumentationszentrum inklusive Öffnungszeiten finden Sie auf der Website www.basilika.lu.
Ehemalige Benediktinerabtei: Der Ursprung der ehemaligen Benediktinerabtei in Echternach geht, wie wir erfahren haben, auf Willibrord und die Zeit um 700 zurück. Der heutige Bau stammt allerdings aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Stil des klassischen französischen Barocks errichtet. Das mittelalterliche Konventsgebäude war damals wohl in einem so schlechten Zustand, dass ein Neubau unumgänglich schien. Lange blieb der Neubau allerdings nicht in Funktion: 1794 wurde Echternach von den französischen Truppen Napoleons erobert, die zusammen mit Teilen der Bevölkerung das Abteigebäude plünderten. Sogar das Grab des Hl. Willibrord wurde aufgebrochen und geschändet! Die Säkularisation brachte das Ende des traditionsreichen benediktinischen Klosterlebens in Echternach und führte zu großen Verlusten an Buch- und Kunstschätzen. Dass die Abtei über ein herausragendes Scriptorium verfügte, wissen Sie bereits. Im 8. und 11. Jh. hatte es seine Blütezeit. Mehr darüber erfahren Sie im Abteimuseum.
Abteimuseum: Ein Teil des gewölbten Kellergeschosses der Abtei beherbergt ein Museum, das interessante Zeugnisse der Echternacher Geschichte anschaulich präsentiert: u.a. Funde aus der Römischen Villa, Facsimiles der Werke des Klosterscriptoriums, Zeugnisse des Lebens und der Verehrung des heiligen Willibrord.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie auf der Website des Museums: www.abteimuseum.org
Peter und Paul Kirche: Der Hügel im Stadtzentrum, auf dem heute die Peter und Paul Kirche steht, war schon zur Römerzeit bebaut, wie Sie wissen: Hier stand eine Befestigungsanlage mit vier Türmen und einem Wachlokal, um unter anderem den Übergang über die Sauer zu bewachen. Die Krypta befindet sich in einem Raum des ansonsten zerstörten Römerbaues. Auch der zwölf Meter tiefe Brunnen im Kirchenraum stammt wahrscheinlich aus römischer Zeit. Die Kirche, die Sie heute sehen, wurde um 1000 erbaut und in späteren Jahren mehrmals renoviert und umgebaut. Am östlichen Chorbogen erkennt man noch Teile einer romanischen Ausmalung. Ein hölzerner Barock-Sarkophag aus dem Jahr 1624 ist hier aufgestellt, in dem von 1828-1906 die sterblichen Überreste des hl. Willibrord aufbewahrt wurden. 2008 fand eine aufwendige Restaurierung der Gewölbemalereien aus der Spätrenaissance statt.
Unser Einkehr-Tipp im Zentrum vom Echternach:
Carli´s Coffee in der Route de Luxembourg 31
Es gibt viele gute Gelegenheiten, in Echternach einzukehren. Carli´s Coffee punktet allerdings mit sehr guten regionalen Produkten und viel liebevoller Handarbeit. Sogar der Kaffee wird in der Region geröstet! Außerdem gibt es vegane Leckerbissen. Wer unter einer Lebensmittel-Unverträglichkeit leidet, ist hier ebenfalls gut aufgehoben.
Einkaufstipp:
Mehr Lust auf regionale Produkte? Dann werden Sie im Shop des Echternach Tourist Office direkt vor der Basilika sicher fündig. Einen ausführlichen Überblick über die regionalen Erzeugerbetriebe gibt es auf der Website der Vereinigung der Mëllerdaller Produzenten, der mittlerweile 20 Mitgliedsbetriebe hat. Es gibt sogar regionale Rezepte zum Nachkochen. Allerdings ist die Website in luxemburgischer, englischer und französischer Sprache. Über diesen Link kommen Sie hin: www.mellerdaller-produzenten.lu
Freizeitzentrum Echternacher See
2023 wurde ein Bereich des Echternacher See als Badegewässer freigegeben und zählt seither zu einem der vier öffentlichen Badegewässer des Luxemburger Landes.
Der 30 Hektar große Echternacher See wurde in den 70er Jahren künstlich angelegt. Er ist von 375 Hektar Wald umgeben, der von zahlreichen Spazier- und Wanderwegen durchzogen ist. Ein 3 km langer Rundweg führt an den Überresten der Römischen Villa Echternach als einer der größten römischen Villen nördlich der Alpen vorbei.
- mehrere Grillplätze
- das Naturhaus
- ein Bike-Park
- ein Tretbootverleih
- großer Abenteuerspielplatz
Das Fischen im See ist mit Angelschein erlaubt.
Zu Besuch in der Römische Villa Echternach
Etwa 50 nach Christus entstand in Echternach eine bedeutende Villa, die mehrmals umgebaut und vergrößert wurde. Das palastartige Herrenhaus erstreckte sich über eine Fläche von 118 x 62 Meter! Und dazu kam noch ein ausgedehnter Wirtschaftsteil. Der römische Prachtbau wurde nicht rekonstruiert, sondern mit einem sehr anschaulichen Museum ergänzt, das nachvollziehbar macht, wie die Villa und das Leben darin einst aussahen. Der Eintritt ist frei.
Hier werden Ihnen ausgewogene hausgemachte Snacks aus regionalen Zutaten serviert. Außerdem können Sie SUP-Stand up Paddle & Tretboot leihen.
Das Großherzogtum Luxemburg investiert sehr nachhaltig in den ÖPNV und bietet Busse und Bahn weitgehend kostenlos an! Nur für Reisen erster Klasse mit der Bahn oder wenn Sie über die Grenze hinaus unterwegs sind, brauchen Sie einen Fahrschein.
So können Sie auch den örtlichen City Bus kostenlos nutzen, um von der Echternacher Altstadt an den See zu kommen.
Der City Bus verkehrt in Echternach zwischen 7.10 Uhr und 19.10 Uhr.
Über diesen Link finden Sie interessante ÖPNV-Infos und den aktuellen Fahrplan für das Großherzogtum Luxemburg: www.mobiliteit.lu/de.
Kulturveranstaltungen
Das TRIFOLION Echternach ist eine sehr gute Adresse für Kulturgenuss! Mit rund 200 Veranstaltungen jährlich ist es eine führende Veranstaltungs- und Begegnungsstätte für Kultur mit überregionaler Bedeutung.
Sein Angebot reicht von Konzerten, Theater und Tanz über Entertainment und Kinder-Events bis hin zu Ausstellungen sowie Lesungen und Vorträgen.
- Echter’Classic Festival: an mehreren Tagen kammermusikalische Klänge, Streicherensembles, Barockmusik und vieles mehr.
- Echter’Jazz Festival: alljährlich im Februar mit nationalen und internationalen Musikerinnen und Musikern
- Echter’World Festival: mit Schwerpunkt auf Musik aus verschiedenen Ländern, wie 2022 und 2023 mit portugiesischer Musik
- Echterlive Festival: Open-Air-Festival mit abwechslungsreichem musikalischem Programm im Abteihof der ehemaligen Benediktinerabtei. Es treten internationale und nationale Stars aus den Genres Rock, Pop, Jazz und Klassik auf.
Über diese Website erfahren Sie mehr: www.trifolion.lu
Am 2. Wochenende im August findet das spektakuläre e-Lake Festival statt: drei Tage Live-Konzerte, Live-Acts und DJ-Sets am Echternacher See. Hier erleben Sie eine Reise in die Welt von Pop, Hip-Hop und Rock’n’Roll sowie Trance, House und Techno. Durch die sanften Hügel um den See erinnern die Bühnen und die riesige Tanzfläche an ein Freilicht-Amphitheater, wo sich an den drei Festivaltagen die Fans drängen. Der Zutritt zum Festival-Gelände ist frei. Wer will, kann im sogenannten „Camp“ sein Zelt aufschlagen.
Infos unter diesem Link: www.e-lake.lu/de/
Über die besondere Landschaft rund um Echternach: das Müllerthal
Echternach liegt in einer reizvollen Umgebung, dem sogenannten Müllerthal – auf luxemburgisch: Mëllerdall. Das besonders Charakteristische an der Landschaft sind eigentümliche Sandstein-Formationen, die über Jahrtausende hinweg durch Erosion geprägt wurden. Außerdem ist das Müllerthal ein einzigartiges mit Felsen durchsetztes Biotop. 2016 wurde daher der Natur- & Geopark Mëllerdall gegründet, der 2022 Aufnahme in das internationale Netzwerk der UNESCO Global Geoparks fand.
Das Müllerthal ist natürlich ein Wander-Paradies! In unserer Rubrik „Aktiv sein“ finden Sie einige Tipps, wie den Mullerthal Trail 1 und den Mullerthal Trail 2 oder die Wanderroute Echternach-Berdorf E1.
Wenn’s etwas kürzer sein soll: voilá!
Hausweg Wollefsschlucht
Wenn Sie nur über 2 Stunden Zeit verfügen, bietet sich eine Rundtour durch Echternach und die spektakuläre Wollefsschlucht (6,8 km) an.
Eine ausführliche Routenbeschreibung können Sie als PDF-Datei rechts herunter laden.
Ortswechsel:
Eifelstadt Bitburg und ihr berühmtes Bier
Sie kennen bestimmt die Bier-Marke „Bitburger“! Man findet sie fast überall auf der Welt. Und wie der Name schon verrät, kommt sie aus der gleichnamigen Stadt in der Eifel: aus Bitburg. Das hat einen guten Grund, denn in der Umgebung wird hochwertiger Hopfen angebaut.
Die Ursprünge der Stadt Bitburg liegen in einer römischen Siedlung namens Beda, die mit einem Kastell befestigt war. Seine alten Mauern sind heute noch im Stadtbild sichtbar.
- auf dem Archäologischen Parcour durch die Innenstadt spazieren
- ins Kreismuseum Bitburg gehen: römische Funde und Leben auf dem Land
- die Erlebniswelt der Bitburger Brauerei besichtigen
- die schönen Landschaftgemälde im Fritz-von-Wille-Museum im Haus Beda besichtigen
- einen Ausflug zur Römischen Villa Otrang unternehmen
- zum Tagesabschluss im Restaurant Herrmanns auf Burg Rittersdorf einen genussvollen Abend verbringen
Von der steinzeitlichen Grabstätte über die römische Straßensiedlung bis zur mittelalterlichen Burg – 110 archäologische und historische Denkmäler in Luxemburg und Rheinland-Pfalz werden mit der ARGO-App am authentischen Ort wieder sichtbar. Über diese Website gelangen Sie zum Gratis-Download.
Das Wichtigste über die Geschichte Bitburgs:
Wie schon gesagt, geht Bitburg auf eine römische Siedlung namens Beda zurück. Nach der Eroberung Galliens durch Caesar um das Jahr 50 v. Chr. bauten die Römer eine Fernstraße von Trier nach Köln. Beda kam dabei als Straßenstation eine wichtige Rolle zu. Sie war eine Tagesreise von Trier entfernt.
Im Vicus Beda konnten Reisende Station machen, fanden dort Handwerksbetriebe, Herbergen, Läden, Tempel und sogar ein Theater. Für die Siedlung war der Verkehr natürlich von großem wirtschaftlichen Vorteil. Mit Augmented Reality der App ARGO (siehe oben) ist noch eine Rekonstruktion der Römerstraße bei Meckel nahe Bitburg zu sehen.
Über 30 Steindenkmäler zeugen noch vom Wohlstand Bedas im 2. und 3. Jh. n. Chr. Von einigen sehen Sie heute Kopien in der Altstadt. Es wurde eine Inschrift über ein Theater gefunden, Überreste von dem Bauwerk konnten bislang jedoch noch nicht lokalisiert werden.
Als Trier zur Kaiserresidenz erhoben wurde, hatte das auch Auswirkungen auf Beda. Im 4. Jh. erhielt die Siedlung eine massive Befestigung. Das Castrum besaß 13 Rundtürme, zwei rechteckigen Torbauten, 3,80 m starken Mauern und ein vorgelagertes Grabensystem. Bautypologisch ist der Wehrbau mit den Befestigungsanlagen von Neumagen-Dhron, Jünckerath und Arlon vergleichbar.
Obwohl das heutige Bitburg im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert wurde, zählt das Castrum Beda zu den besterhaltenen spätantiken Befestigungsanlagen nördlich der Alpen.
Um 715 n. Chr. wird Bitburg erstmals urkundlich erwähnt, und zwar als castrum Bedinse. Um 1340 integrierte man den spätantiken Mauerring in die neu erbaute mittelalterliche Stadtmauer. Noch heute ist auf Luftbildern zu erkennen, wie sehr Bitburg durch die Römerstraße, die spätantike Befestigungsanlage und die mittelalterliche Südstadterweiterung geprägt wurde.
Tipps für Ihre Stadtbesichtigung:
Folgen Sie auf Ihrem Stadtspaziergang am besten dem Archäologischen Parcours. Mit einer Länge von knapp 1 km gibt Ihnen der Rundweg an 11 informativen Stationen Einblicke in die historische Entwicklung Bedas vom frührömischen Vicus bis zum spätrömischen Castrum. Sie erwandern die römische und mittelalterliche Geschichte Bitburgs entlang der Kastellmauer und sehen die bis heute erhaltenen Reste von Mauern und Türmen. Der Rundweg führt Sie gleichzeitig durch die Bitburger Innenstadt und Fußgängerzone.
Start ist an der Tourist-Information Bitburger Land, Römermauer 6, 54634 Bitburg.
Einkehren und Stärken:
Unterwegs auf Ihrem Stadtrundgang werden Sie verschiedene Einkehrmöglichkeiten finden. Wir wollen Ihnen zwei besondere Tipps geben:
Hier können Sie hauseigene Kaffeespezialitäten, täglich wechselnde Süßspeisen und herzhaft, hausgemachte Flammkuchen genießen.
Adresse: Petersstraße 8, 54634 Bitburg, www.prinz-cafe.de
Im Stammhaus der berühmten Bitburger-Brauerei erwartet Sie eine moderne, regionale Küche mit französischem Einfluss.
Adresse: Am Markt 7, 54634 Bitburg, www.simonbraeu.de
Das können Sie in Bitburg außerdem unternehmen:
Die Bitburger Brauerei bietet Führungen durch die hauseigene Erlebniswelt an. Seit über 200 Jahren existiert das Familienunternehmen, und es ist interessant, etwas über seine Erfolgsgeschichte sowie die ganze Welt des Bierbrauens zu erfahren. Die Tour führt durch das historische Sudhaus und endet im alten Kesselhaus, wo Sie in einer Bit-Lounge Bitburger Biere verkosten können.
Eine wichtige Adresse in Sachen „Kultur“ ist das Haus Beda (Bedaplatz 1), eine Mischung aus Museum und Kulturzentrum. Hier finden Kunstausstellungen, Konzerte sowie kreative Kurse statt. Außerdem gibt es ein Museum mit über 80 Werken des berühmten Eifelmalers Fritz von Wille (1860–1941). In der Neuen Galerie finden regelmäßig Wechselausstellungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst statt. Das Spektrum reicht von Malerei über Grafik bis hin zu Fotografie und Skulpturen. Jeden Sommer ist der Skulpturengarten des Hauses Beda Schauplatz der kostenlosen Open-Air Konzertreihe „Bitburger Summer Jazz“.
Im Kreismuseum Bitburg-Prüm (Trierer Straße 15) sehen Sie, wie man früher in der Eifel lebte, denn es beherbergt Sammlungen zur Alltags- und Kulturgeschichte der Eifel. In 20 Ausstellungsräumen erzählt es die Geschichte der Region, erinnert an Menschen, die hier wohnten und zeigt Schätze aus der Vergangenheit. Es gibt Einblicke in die Lebens- und Arbeitswelten der letzten drei Jahrhunderte. Ein separater Raum ist dem Leben und Werk des Bildhauers, Malers und Grafikers Mathieu Molitor gewidmet (*23. Mai 1873 in Pickließem, +23. Dezember 1929 in Leipzig). Hinzu kommt eine archäologische Sammlung.
Bitburger „Römer“ mit Leib und Seele:
Die reichen römischen Funde in und um Bitburg haben bei einigen Einheimischen eine große Begeisterung für die Antike hervorgerufen. So hat sich Edgar Comes mit einigen Mitstreitern dem Living History verschrieben. Unterwegs auf Römerfesten führen sie dem Publikum vor, wie die Menschen in der Antike lebten. Aber nicht nur dort.
Edgar Comes liebt die römische Küche und hat ein praxistaugliches Römerkochbuch herausgegeben. Zu einem seiner Rezepte gelangen Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken. Sein Kochbuch erhalten Sie bei der Tourist-Information Bitburg (Kontakt siehe rechts).
Außerdem können Sie als Gruppe eine Römische Stadtführung auf den Spuren des Castrums Beda bei der Tourist-Information Bitburg buchen.
Ausflug zur Römischen Villa Otrang
Wenn Sie in Bitburg sind, sollten Sie sich auf jeden Fall auch in der Nähe dieses römische Landgut ansehen: die Römischen Villa Otrang bei Fließem. Sie besticht unter anderem mit wunderschönen Mosaikfußböden! Erreichen werden Sie den römischen Gutshof bei Fließem in knapp 15 Min. über die B51 und L32.
Offenbar wussten schon die Römer in Sachen Immobilien: Die Lage macht’s! Denn der prunkvolle Landsitz, der als Sommerresidenz der reichen Oberschicht diente, bietet einen schönen Panoramablick über die sanften Hügel der Südeifel. Auch die Ausstattung der einst fast 66 Räume, von denen 14 prunkvolle Mosaikfußböden besaßen, ließ keine Komfortwünsche unerfüllt. Noch heute erzählen die Überreste der Villa, die mit Südterrasse, Säulenhalle, Fußbodenheizungen und drei Thermen ausgestattet war, vom hohen Niveau des zuletzt im 3. Jahrhundert erweiterten Ensembles.
Die Anlage umfasste neben dem eindrucksvollen Herrenhaus auch einen Tempelbezirk. Außerdem wurden eine Hoffläche und kleinere Wirtschafts-Gebäude gefunden, die von landwirtschaftlichen Arbeiten zeugen. Die Villa Otrang war bis ins 4. Jhd. bewohnt, darauf folgt ihre teilweise Zerstörung durch die Franken.
Im 19. Jahrhundert wurde römische Anlage wiederentdeckt. Zu dieser Zeit begeisterten sich die Menschen in der Region immer mehr für ihre eigene Geschichte. Als ein Bauer bei der Feldarbeit auf kostbare Mosaike stieß, pflügte er sie deshalb nicht einfach unter. Die Funde wurden gesichert und mit Schutzbauten versehen, die heute selbst unter Denkmalschutz stehen.In einem der Schutzhäuser wurde sogar ein preußischer Grenzbaum verbaut. Finden Sie ihn?
Zur Villa Otrang mit dem Rad:
Haben Sie Lust auf Bewegung? Dann verbinden Sie doch einen Besuch der Römischen Villa Otrang mit einer Radtour: der Stadt-Land-Fluss-Tour, einer GPS-Radtour. Bei der Tourist-Information in Bitburg können Sie sich ein E-Bike ausleihen!
Diese abwechslungsreiche Radtour führt Sie von der Bierstadt Bitburg aus zu dem Stadtteil Bitburg-Matzen und weiter über Feld und Flur zu der Römischen Villa Otrang in Fließem. Weiter geht die Fahrt durch die umliegenden Dörfer der Bierstadt Bitburg mit ihren alten, renovierten Bauernhäusern. Auf dem zweiten Streckenabschnitt werden Sie begleitet von der Nims. Das beruhigende Plätschern animiert zu einem kurzen Verweilen und Innehalten. In Rittersdorf lohnt sich ein Halt an der 700 Jahre alten Wasserburg Rittersdorf, in der ein privat geführtes Restaurant mit feiner Landküche beherbergt ist.
Streckenlänge: 38,7 km
Dauer: 2:55 h
Schwierigkeit: mittel