Rezept zum Nachkochen: Braten auf Ostienser Art

Wie wäre es mit einem römischen Gericht? Probieren Sie einfach dieses aus. Es stammt aus dem Römer-Kochbuch des passionierten Experimental-Römers Edgar Comes. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit experimenteller Archäologie und ist ein leidenschaftlicher Hobby-Koch. Das heißt im Klartext: Die Rezepte sind auch heute noch absolut praxistauglich.

Braten auf Ostienser Art (nach Apicius VII, 4,1)

Zutaten (für 4 Personen):

  • 1 kg Schweinekrustenbraten mit ganzer Schwarte
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer und Koriander aus der Mühle
  • Liquamen (thailändische Fischsauce oder Sojasauce)
  • 3 Ästchen frischer Liebstöckel
  • 2 Ästchen frischer Dill
  • 4 Lorbeerblätter
  • 3 Msp. gemahlener Kreuzkümmel
  • 2 Schalotten
  • 50 ml Passum (Rosinenwein)
  • Mehl zum Binden

 

Zubereitung:

Den Braten auf der Fleischseite karreeförmig einschneiden, ohne die Schwarte anzuritzen. Auf der Fleischseite mit Salz, Pfeffer und Koriander würzen.
Aus Liquamen, Pfeffer, dem fein gehackten Liebstöckel, Dill, Lorbeerblättern, Kreuzkümmel und den Schalotten eine Marinade zubereiten und den Braten 1–2 Tage einlegen.
Anschließend den Braten mit Schaschlikspießen aus Holz zusammenstecken und im Ofen backen.
Den Bratenfond mit Marinade aufgießen, in einem Topf erhitzen und mit Pfeffer, Liquamen und Passum abschmecken und mit Mehl binden.
Den Braten aus dem Ofen nehmen, die Stücke von der Schwarte lösen und in der Sauce servieren.

Dazu passt Fladenbrot oder Vollkornbrot.

 

 

Nach diesem Kochbuch können sie römisch kochen.
Cover des Römer-Kochbuches von Edgar Comes

 

Über die römische Küche und das Römer-Kochbuch

Die Küche der alten Römer hält auch für moderne Gaumen echte Geschmackserlebnisse bereit. Nicht umsonst gilt das älteste erhaltene Kochbuch des römischen Altertums, De re coquinaria (Über die Kochkunst), unter Gourmets schon lange als Geheimtipp.

Edgar Comes hat die besten der antiken Gerichte und Menüs, die er bei vielen Gelegenheiten getestet und perfektioniert hat, in seinem Römer-Kochbuch zusammengestellt: Vorspeisen, sehr vielfältige Hauptgerichte und Beilagen sowie Desserts. Der Autor beschreibt die römische Küche von ihrer Entstehung in archaischer Zeit bis hin zur Vielfalt eines Marcus Gavius Apicius und auch die damals vorhandenen Zutaten sowie die gesamte Bandbreite römischer Kräuter und Gewürze. Schließlich gibt er Tipps und Informationen, wo Zutaten und Repliken von Küchen- und Keramikausstattung bezogen werden können.

Das Buch wurde im Jahr 2009 mit dem World Cookbook Award in der Kategorie „Best Italian Cuisine Book in Germany“ ausgezeichnet.

Römer-Kochbuch (Edgar Comes), Zauberfeder Verlag, 128 Seiten, 21 x 20 cm, Hardcover, ISBN 978-3-938922-86-6, 24,90 Euro

 

 

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Edgar Comes und Hans Binsfeld als Römer für Römische Stadtführungen in Bitburg (Foto: TI Bitburg/Bettina Bartzen)

 

Über den Autor

Edgar Comes, Jahrgang 1964, ist Vermessungsingenieur. Seit 1998 engagiert er sich im Bereich der experimentellen Archäologie und hat sich als leidenschaftlicher Hobbykoch ganz besonders der römischen Küche verschrieben. In Workshops und Kochkursen versucht er seit vielen Jahren, seinen Zeitgenossen die Geheimnisse des römischen Kochens näherzubringen.

 

Römische Kochkurse

Sie wollen die römische Küche in einem Kochkurs näher kennenlernen?

Regelmäßig bietet das Römermuseum Schwarzenacker Seminar rund um die römische Küche an. Römisch Kochen können Sie als Gruppe auch im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur.

 

Römisches Essen in der Gastronomie

Vielleicht wollen Sie gar nicht selbst kochen, sondern sich einfach verwöhnen lassen? Zwei Adressen für römische Küche können wir Ihnen auf den Straßen der Römer ganz besonders empfehlen:

 

Guten Appetit!