Ein wundervoll warmes Bad …

Dr. Annekathrin Kordel
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    So badete man in den Trierer Barbarathermen! (Rekonstruktion: Rheinisches Landesmuseum Trier/GDKE, Rekonstruktion Dießenbacher Informationsmedien, Xanten)
    Eine ausgeklügelte Heiztechnik sorgt für nötigen Komfort, wie hier in den Thermen des Europäischen Kulturparks in Bliesbruck-Reinheim. (Foto: A. Kordel)
    Privater Badeluxus in der Römischen Villa Urbana in Longuich (Foto: A. Kordel)
    Auf die richtige Infrastruktur kommt es an: Römische Wasserleitung für zwei Villenanlagen in Pölich (Foto: A. Kordel)
    Diese Wasserleitung versorgte die Stadt Trier und ihre Thermen mit kühlem Nass aus dem Ruwertal. (CC BY ARGO. Augmented Archaeology (Universität Trier))
01.12.2020

Das können wir jetzt gut gebrauchen.

Wellness auf höchsten Niveau erwärmt das Herz und belebt die Sinne. Niemand verstand besser, was uns gerade jetzt glücklich machen könnte, als die Menschen im Imperium Romanum. Gute Gründe für eine Zeitreise!

Fußboden und Wände sind angenehm geheizt, und durch die hohen Doppelglasfenster strömt mildes Sonnenlicht. Der ganze Raum ist mit kostbarem Marmor ausgekleidet. Kunstvolle Statuen zieren die Nischen. Das Gewölbe ist mit Stuck und Glasmosaiken verziert und wird von Säulen getragen. Welchen Luxus kann man in den öffentlichen antiken Thermen genießen! Und das zu moderaten Preisen. In den großen Städten des Imperiums sind sie fester Bestandteil des öffentlichen Lebens und wichtige Freizeiteinrichtungen.

Eine Badeglocke verkündet den Beginn der Badezeit. Das Eintrittsgeld wird beim Garderobenwärter entrichtet, und wer sich umgekleidet hat, genießt einen umfangreichen „Wellness-Parcours“.

Er könnte zum Beispiel so aussehen:

Durch einen lauwarmen Durchgangsraum geht es zunächst in einen Schwitzraum, von dort aus ins Heißwasserbad. Wohlige Wärme durchströmt den ganzen Körper und treibt den Schweiß aus den Poren. Ein weiterer lauwarmer Durchgangsraum führt anschließend zum Kaltwasserbad. Abkühlung pur! Danach gelangt man wieder in den Umkleideraum.

Aber die Thermen bieten nicht nur Wellness, sondern sind Stätten der Geselligkeit: Es gibt kulturelle Angebote und Möglichkeiten, Sport zu treiben. Dienstbare Geister kümmern sich um das Aussehen, sorgen zum Beispiel für eine gute Nagel- und Bartpflege und zupfen lästiges Körperhaar aus. Masseure kümmern sich um die Gesundheit. Wer hungrig und durstig ist, findet leckere Speisen und Getränke. Also am besten genug Zeit einplanen!

Nicht nur in großen Metropolen, sondern auch in kleineren Städten und Siedlungen gibt es Badeanstalten, wie zum Beispiel in Zülpich. Und wer es sich leisten kann, gönnt sich die Vorzüge eines eigenen Wellness-Traktes im Haus. Voraussetzung ist nur eine wohldimensionierte Wasserleitung.

 

 

 

Römerthermen Zülpich - Museum der Badekultur (Foto: Axel Thünker DGPh)
Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur (Foto: Axel Thünker DGPh)

 

Rund um die Badekultur von der Antike bis heute dreht sich alles in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur. Ein guter Ausflugstipp!

Lust auf Aktivurlaub? Dann verbinden Sie einen Besuch des Museum doch mit einer Wanderung auf dem Römerkanal-Wanderweg.

 

Kaiserthermen in Trier (Foto: A. Kordel)
Kaiserthermen in Trier (Foto: A. Kordel)

 

Die Barbarathermen (Rekonstruktion siehe oben) und die Kaiserthermen in Trier zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Funde aus diesen beiden römischen Stätten werden im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt. Gehen Sie am besten gleich noch in die Thermen am Viehmarkt.

Versorgt wurden die Stadt Trier unter anderem durch eine Wasserleitung im Ruwertal, von der Sie noch Teilstücke in Waldrach sehen können.

Fahren Sie doch einfach mal für ein Wochenende nach Trier! Von dort aus lassen sich auch ganz bequem die Römische Wasserleitung im Ruwertal, die Römischen Villen in Longuich und Mehring und die Römische Wasserleitung in Pölich besichtigen – inklusive Augmented Reality. Mehr dazu weiter unten im Beitrag.

 

Thermen im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim (Foto: A. Kordel)
Thermen im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim (Foto: A. Kordel)

 

Im grenzüberschreitenden Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim im UNESCO Biospärenreservat Bliesgau gibt es unter anderem eine Thermenanlage unter einem modernen Schutzbau zu besichtigen. Interessant wird ihre Funktionsweise dargestellt. Überhaupt hat der Kulturpark viel zu bieten.

Wie wäre es mit einem schönen Wochenendausflug zu den Römern im Bliesgau? Besonders für Familien zu empfehlen! Aber nicht nur…

 

Römische Villa Urbana in Longuich (Foto: A. Kordel)
Römische Villa Urbana in Longuich (Foto: A. Kordel)

 

Die Römische Villa Urbana in Longuich gibt Einblicke in eine private Wellness-Oase. Und ganz in der Nähe können Sie sich in Pölich das Teilstück einer römischen Wasserleitung ansehen, die früher zwei römische Gutshöfe versorgte. Wenige Kilometer entfernt finden Sie in Mehring eine zweite Römische Villa mit Badetrakt. Dieser Mosel-Abschnitt nennt sich nicht ohne Grund „Römische Weinstraße“. Also das Weintrinken nicht vergessen…

 

 

Römische Villa Rustica in Mehring (Foto: A. Kordel)
Römische Villa Rustica in Mehring (Foto: A. Kordel)

 

Die römischen Wasserleitungen im Ruwertal und in Pölich sowie die beiden Landgüter in Longuich und Mehring können Sie sich vor Ort mit Augmented Reality ansehen!

Einfach die kostenlose ARGO-App herunterladen, entweder über Google Play oder über den App Store.

Die dazugehörige Website finden Sie unter www.ar-route.de.

 

Römische Wasserleitung in Pölich Foto: A. Kordel)
Römische Wasserleitung in Pölich Foto: A. Kordel)